Und wo ist Deins?…

Vor kurzem zeigte mir meine Frau im Internet auf “Pinterest” ein Bild von einer Garderobe, mit den Worten: ”Also, wenn du grad´ auf der Suche nach einem neuen Projekt für die HWS bist: “Das würde perfekt in mein Büro passen.” Als sensibler Ehemann erkennt man in diesem dezenten Hinweis, in der Sekunde, einen klaren Auftrag. Daher: Frisch ans Werk! …

Nach kurzem Studium der Anleitung zu diesem Werkstück waren rasch zwei Holzkleiderbügel ausgeforscht und der neuen Verwendung zugedacht. Die Grundplatte war aufgrund der Beschreibung aus einer EVA Schaumplatte, und die Bügel mit Heißkleber fixiert.
Das erschien mir, persönlich, doch etwas zu instabil für den dauerhaften Gebrauch, und so konzipierte ich eine Art “Fach”, wie es meine Oma für ihre Filterkaffeetüten an der Wand hängen hatte. Knirps-Regenschirm, Zeitschriften, usw. gut aufbewahrt sein. In meinem Lager fand ich eine 8mm Sperrholzplatte, die sich dafür hervorragend eignen sollte.
Um exakt und effizient arbeiten zu können, zeichne ich mir gerne Skizzen oder Pläne in Inkscape oder Fusion360.
Vor allem, wenn man sein Werk reproduzieren möchte ist das ein sehr gutes Investment.


Nach dem Zuschneiden der Teile an der Tischkreissäge in der Holz.Werk.Stadt fixierte ich mit Klebeband Boden und Deckel des Bullenkopfes aneinander. Mit dem Bandschleifer bearbeitete ich die Seiten, um die beiden Teile kongruent zu machen. Danach bohrte ich in die Rückseite der zersägten Kleiderbügel, 2 Löcher mit einem 6er Bohrer. In diese steckte ich runde “Dübelsetzer”. So konnte ich die exakt passenden 6mm Löcher zur Aufnahme der Holzdübel an der gegenüber liegenden Sperrholzplatte zentrieren und anschließend bohren.

Zunächst grundierte ich alle Sperrholzteile an den Innenflächen mit Acryllack, außer an den Flächen, wo das ganze Fach verleimt werden würde. Diese hatte ich vorher mit Malerkrepp abgeklebt. Außerdem trug ich Lack im Bereich auf, wo später die Bügel angebracht werden sollten – es soll ja auch sauber aussehen! Um die Konstruktion zu stabilisieren, “versenkte” ich – im Bereich der Zargen – kurze Nägel. Deren Köpfe hatte ich vorher abgetrennt, um sie später von außen unsichtbar zu machen. Danach habe ich das Fach, als auch die Kleiderbügelfragmente verleimt.
Um dem “Bullen” ein etwas netteres Aussehen zu verleihen, schliff ich, nach dem Verleimen und Trocknen, den “Unterkiefer” rund ab. Das fertige Produkt hat meine Frau in ihrem Büro aufgehängt. Optik und Funktionalität waren anscheinend sehr ansprechend. Denn an diesem Abend sagte sie: ”Eigentlich würde ein zweites, gleiches Teil auch gut wirken.”
Habe ich, in diesem Zusammenhang, schon erwähnt, dass es sich durchaus rechnet, wenn man Aufzeichnungen seiner Werkstücke archiviert?… Lass Dich zu (D)einem Projekt inspirieren!
